Was ist OT Security?
Mit OT-Security bezeichnet man die Hardware und die Software, die zur Steuerung und Überwachung physischer Prozesse, Geräte und Maschinen genutzt werden. Solche Technologien werden unter anderem in kritischen Infrastrukturen, in der Fertigung und in der Infrastruktur verwendet. Der grosse Unterschied zwischen IT und OT ist, dass der Fokus in der IT auf der Verwaltung und Informationsverarbeitung von Daten liegt. In der OT geht es um die Verwaltung der physischen Systeme.
Die Relevanz von OT-Security wurde durch das zunehmende Verknüpfen von OT-Systemen mit IT-Systemen verstärkt. Da OT-Systeme früher häufiger isoliert waren, waren auch die Bedrohungen deutlich geringer. Durch das Anbinden an das Internet stieg der Angriffsvektor massiv an. Der Unterschied von OT und IT-Security liegt in den Zielen wie auch den Anforderungen der Technologien. Bei der IT-Security geht es um den Schutz der Daten und Netzwerke, während die primäre Aufgabe von OT-Security der Schutz der physischen Infrastruktur ist.
Die wichtigsten Bedrohungen für OT-Systeme
Nun werden die fünf wichtigsten Bedrohungen für OT-Systeme aufgezeigt und erklärt, im nächsten Kapitel, werden die Best-Practices aufgezeigt, um sich gegen diese Bedrohungen nachhaltig zu schützen.
- Cyberangriffe durch Hacker
Durch die Anbindung ans Internet entstehen für Hacker neue Angriffsmöglichkeiten. Diese können von Ransomware-Angriffen, die Daten und Systeme verschlüsseln, bis hin zu unbemerktem Eindringen in das System und Manipulation von Daten reichen. Bei kritischen Infrastrukturen ist das verheerend sein, aber auch für KMU können die Schäden schnell enorm werden.
- Insider-Bedrohungen
Wie es der Name bereits sagt, kommt in diesem Fall die Gefahr von innen. Es geht um die internen Mitarbeiter oder Lieferanten, die Zugang zu kritischen Systemen haben. Man muss nicht einmal von einer bösen Absicht ausgehen. Fahrlässiges Handeln kann bereits hohe Schäden anrichten, wenn ein Mitarbeiter aus Versehen gewisse Sicherheitsmassnahmen missachtet.
- Fehlende Verschlüsselung und unzureichende Netzwerksicherheit
Ein verbreitetes Sicherheitsproblem bei OT-Systemen ist das Fehlen robuster Verschlüsselungsmechanismen und unzureichender Netzwerksicherheit. Dies macht ein Unternehmen anfälliger für einen Man-in-the-mittle Angriff. Dieser funktioniert so, dass Daten durch den Angreifer abgefangen und manipuliert werden.
- Mangelnde Überwachung
Viele Unternehmen haben in ihren OT-Umgebungen keine zeitgemässen Monitoring und Reaktionsmechanismen eingerichtet. Diese Echtzeitüberwachung ist ein wichtiger Bestandteil, sich vor Angriffen zu schützen, da sie bei Anomalien Alarme auslöst, welche das Unternehmen darüber informieren. Durch eine Echtzeitüberwachung kann man in einem Ernstfall wichtige Zeit gewinnen.
Best Practices für OT Security
Um sich gegen die erwähnten Bedrohungen zu schützen, gibt es mehrere Best-Practices. Eine der grundlegenden Sicherheitsmassnahem für OT-Systeme ist die Netzwerksegmentierung. Dabei trennt man IT- und OT-Netzwerke voneinander, um somit zu verhindern, dass Angreifer vom IT-Netzwerk auf die OT-Infrastruktur zugreifen. Aber auch innerhalb des OT-Netzwerks sollten Segmentierungen getätigt werden, um die Hürden für einen Angreifer zu erschweren.
Das Zero Trust-Modell ist eine bewährte Sicherheitsstrategie. Es geht davon aus, dass interne wie auch externe Netzwerke unsicher sind. Das bedeutet, dass jeder Zugriff auf OT-Ressourcen überprüft und validiert werden muss. Dabei spricht man von Begriffen wie Multifaktorauthentifizierung und „Least-privilege“. Bei „Lest-Privilege“ geht es darum, dass jeder Benutzer nur genau die Rechte erhält, die er braucht, um seine Aufgaben auszuführen.
Gerade OT-Systeme haben oft veraltete Software mit bekannten Sicherheitslücken. Um diese Sicherheitslücken zu beheben, ist ein stetiges Patch-Management nötig. Somit wird sichergestellt, dass alle OT-Komponenten auf dem neuesten Stand sind.
Eine kontinuierliche Überwachung der OT-Systeme ist entscheidend, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Dazu ist ein SIEM (Security Information and Event Management-Tool) ein bewährter Best-practice. Alarmierungsmechanismen sind eine weitere Massnahmen, die eine sofortige Reaktion auf kritische Sicherheitsereignisse ermöglicht.
Das grösste Risiko in einer OT-Umgebung sind die Mitarbeiter. Deshalb sind die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter einer der wichtigsten Best-Practices. Mitarbeiter müssen die Gefahren wie zum Beispiel Phishing Mails kennen. Zusätzlich muss das Verhalten in einem Notfall trainiert werden.
Fazit
Die Bedrohungen für OT-Systeme sind durch die zunehmende Vernetzung in den letzten Jahren stark angestiegen. Dies erfordert die Implementierung von Best-Practices wie Netzwerksegmentierung, Zero-Trust Modell, Patch-Management, Monitoring- und Überwachungssysteme und Schulung der Mitarbeiter. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, denn auch die Angreifer passen sich an und suchen immer neue Sicherheitslücken.
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