Die Cloud zu nutzen bringt viele Vorteile mit sich. Sie ist flexibel, skalierbar und ermöglicht es Unternehmen, IT-Ressourcen nach Bedarf zu nutzen. Unternehmen können dadurch schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Services effizienter bereitstellen. Aber mit diesen Vorteilen kommen auch Herausforderungen, besonders wenn es darum geht, die Kosten unter Kontrolle zu halten. Unternehmen, die Cloud-Services nutzen, fragen sich oft „Wie können wir die Kosten überblicken und steuern?“ Genau hier setzt FinOps an. FinOps hilft Unternehmen, ihre Cloud-Kosten zu verstehen, zu optimieren und effektiv zu managen, damit sie die bestmögliche Balance zwischen Agilität und Kostenkontrolle finden.
Inform – Transparenz schaffen
Ohne Transparenz keine Kontrolle – das ist die Grundidee hinter der ersten FinOps-Säule, „Inform“. Es geht darum, die Nutzung der Cloud-Ressourcen zu verstehen. Welche Teams verursachen welche Kosten? Wo entstehen unnötige Ausgaben? Nur wenn Sie diese Informationen haben, können Sie sinnvoll optimieren.
Wie schafft man Transparenz?
Zentralisieren Sie Ihre Daten! Cloud-Kosten und deren Nutzung sollten in einem einheitlichen System übersichtlich dargestellt werden. Tools wie der AWS Cost Explorer oder Azure Cost Management sind dafür hervorragend geeignet. Über Reports und Dashboards bekommen Teams Einblick in ihre Ausgaben und können ihre Verantwortung besser wahrnehmen.
Ein praktisches Beispiel: Ein Softwareunternehmen entdeckte, dass ein Drittel der Cloud-Kosten auf nicht genutzte Ressourcen entfiel. Durch die Einführung eines zentralen Dashboards konnten die grössten Kostentreiber identifiziert und eliminiert werden.
Optimize – Kosten senken
Die zweite Säule ist die Optimierung der Kosten. Jetzt, da die Transparenz geschaffen ist, geht es darum, unnötige Ausgaben zu vermeiden und Ressourcen effizient zu nutzen.
Wie optimiert man die Cloud-Kosten?
Unbenutzte Ressourcen abschalten, die Grösse der Ressourcen an den tatsächlichen Bedarf anpassen (Rightsizing), oder langfristige Reservierungsmodelle nutzen. Das sind wichtige Massnahmen zur Optimierung. Tools wie der AWS Compute Optimizer oder Autoscaling helfen dabei, Ressourcen dynamisch und bedarfsgerecht einzusetzen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein KMU reduzierte seine Kosten für Entwicklungsumgebungen um 60 %, indem es Spot Instances einsetzte. Diese Ressourcen wurden automatisch abgeschaltet, sobald sie nicht benötigt wurden.
Operate – Kontinuierliche Verbesserung
Die dritte Säule ist das „Operate“ hier geht es darum, FinOps als festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu etablieren. Es reicht nicht, einmalig Kosten zu senken. Es muss ein kontinuierlicher Prozess sein, der im Tagesgeschäft verankert wird.
Wie wird FinOps Teil des Alltags?
Regelmässige Reviews, klare Verantwortlichkeiten und eine Kultur des Kostenbewusstseins helfen, die Kontrolle über die Cloud-Ausgaben dauerhaft zu behalten. Automatisierte Tools wie Slack-Benachrichtigungen über Ressourcenkosten oder Budget Alerts bei Kostenüberschreitungen unterstützen die Teams dabei.
Ein mittelständisches Unternehmen führte zum Beispiel regelmässige Meetings zwischen IT und Finanzabteilung ein, um Cloud-Kosten zu besprechen und Optimierungspotenzial zu identifizieren. Diese Zusammenarbeit führte zu einer monatlichen Einsparung von 15 %.
Warum das Zusammenspiel der drei Säulen entscheidend ist
Die wahre Stärke von FinOps liegt im Zusammenspiel der drei Säulen. Transparenz schafft die Basis für Optimierung. Optimierungsmassnahmen führen erst dann zu nachhaltigen Ergebnissen, wenn sie in die tägliche Arbeit integriert werden. Nur so können Unternehmen die Vorteile der Cloud wirklich voll ausschöpfen und gleichzeitig die Kosten im Griff behalten.
FinOps ist mehr als nur eine Kostenmanagementstrategie, es ist ein Ansatz, der die Cloud-Nutzung effizienter und unternehmerisch sinnvoller macht. Die drei Säulen Inform, Optimize und Operate helfen Ihnen dabei, Transparenz zu schaffen, Kosten zu senken und diese Veränderungen langfristig in Ihrem Unternehmen zu verankern.
Fangen Sie noch heute mit dem ersten Schritt an und nutzen Sie ein Tool zur Kostenanalyse und erstellen Sie eine Tagging-Strategie, um die Ausgaben Ihrer Teams sichtbar zu machen. In den kommenden Wochen werden wir tiefer in die Themen Optimierung und Zusammenarbeit eintauchen.